fisseln: leicht nieseln, sehr schwach regnen; meist über einen längeren Zeitraum hinweg.
Anwendungsbeispiel: „Ich gehe nicht raus, es regnet!“ „Ach, Quatsch. Das fisselt doch nur ein bisschen.“
Wenn es fisselt, bemerkt man das hauptsächlich an dem nassen Film auf Brillengläsern, Regenjacken oder Windschutzscheiben. Fisselregen ist schwächer als Sprühregen und nervt oder erfrischt mehr (je nach aktueller Gemütslage und Außentemperatur), als dass er die Sicht behindert. Auf Zeltplanen, Regenschirmen und Markisen ist er zu sehen, aber quasi nicht zu hören. Auf Wasseroberflächen sieht man leichte Bewegung, jedoch keine Eintropfkrater. Auch wenn man das Gefühl hat, es würde sich bei Fisselregen nicht lohnen, einen Regenschirm aufzuspannen, so wird man am Ziel seines Spaziergangs feststellen, dass man doch nass geworden und die Frisur ruiniert ist.
F~ wird nur unpersönlich gebraucht: es fisselt; nie: du *fisselst. Die Perfektbildung erfolgt mit ‚hat‘. Häufig ist f~ auch in der deutschen Progressive-Form zu finden: am f~. Steigerungen: d/tröppeln, regnen, schütten, Weltuntergang.
Bildnachweis: „Rainy Day #IX“ von Alexander Rentsch (flickr). CC BY-NC-ND 2.0
Miriam Semrau
Genau, und die ruinierte Frisur heisst dann (zumindest in meinem Wortschatz) Fisselhaare.
sinahar
Bei mir auch. Hilft nur Hut/Kappe/Mütze drauf und tun als wäre es Absicht.
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