Nachdem mein letztes #12von12 mir und euch so viel Spaß gemacht hat, habe ich auch wieder diesen 12. des Monats mit 12 Fotos dokumentiert, um euch mit auf eine Reise durch meinen Alltag zu nehmen.
Freitag, der 12. Juni 2015, startete für mich etwas zäh, weil ich am Abend zuvor wunderbare Gäste hatte und wir uns bis etwas später beim Sherlock-Cluedo in der Kunst des Deduzieren geübt hatten, um anschließend noch ein paar Sets zu finden. Die Spieleabendpartyüberbleibsel stapelten sich morgens noch in der Küche auf der Spüle und im Flur. Da mir die Erinnerungen an einen schönen Abend immer gute Laune machen, mag ich solche Überreste allerdings sehr gerne.
Um ordentlich wach zu werden (und weil es auf dem Plan stand) bin ich erst einmal zum Göttinger Kiessee geradelt, um dort meine morgendliche Laufrunde zu drehen. Ich war so früh, dass die Graugänse noch auf den Wegen rumlagen und mich beim Vorüberlaufen böse anfauchten, aber so spät, dass die anderen Vögel schon recht still waren. Schade, dass die Zeit der Morgenkonzerte schon wieder fast vorbei ist.
Zurück an meinem Fahrrad baute ein Bauer dort grade seinen Erdbeerstand auf. Wir wünschen uns seit einer Woche regelmäßig einen guten Morgen. Geld hatte ich trotzdem schon wieder nicht dabei.
Dafür gab es dann zum Frühstück meinen neuen dänischen Erdbeer-Seelenwärmer-Tee und ich konnte fast das Meer vor Aarhus rauschen hören. Zum Frühstück teste ich zurzeit Frühstücksbrei, um die beste Menge für meine nächste Trekking-Tour herauszufinden. Der Gedanke daran und die Tatsache, dass ich zum ersten Mal in diesem Jahr unter der Woche auf dem Balkon gefrühstückt habe, gepaart mit meiner täglichen Dosis Schwedisch verstärkten mein Urlaubsgefühl.
Aber es hilft ja alles nix: Urlaub steht noch nicht auf dem Tagesprogramm. Stattdessen also auf ins Büro. Vorher habe ich noch schnell mein Auto in eine Kommodensauna umfunktioniert, weil in meiner schönen neuen alten Kommode ein Holzwurm zu wohnen scheint, den ich an diesem Sommertag ausrotten wollte. Mal sehen, ob die Sonne ihn weg-garen kann.
Vormittags amüsierte ich mich im Büro unter anderem damit, den neuen Twitter-Account für eins unserer Journale einzurichten. Bei dieser Gelegenheit denke ich natürlich auch immer über den ersten Tweet nach. Da es sich um eine wissenschaftliche Zeitschrift handelt, die sich mit Eisforschung auseinandersetzt, musste ich mich sehr beherschen, keine Witzchen über den nahenden Winter (Anspielung auf eine erfolgreiche Fernsehserie) einzubauen. Im Zusammenspiel mit den pseudowissenschaftlichen Kommentaren meiner Kollegin über Eiszeit im Sommer lief mein Absurditätshirn zu Höchstform auf.
Nach dieser Steilvorlage mussten wir mittags erst einmal Eis essen gehen. Da es nach meinem letzten #12von12 jetzt den Anschein hat, als würde ich das jeden Mittag machen, möchte ich explizit darauf hinweisen, dass mein letzter Eisbudenbesuch ganz genau einen Monat her ist. Schade eigentlich.
Nachmittags fuhr ich noch kurz zum Fotostudio von Miriam Merkel, um unsere neuesten Mitarbeiterfotos höchstpersönlich abzuholen. Ich freue mich riesig drauf, dass diese schicken Fotos meiner tollen Kollegen bald online gehen. Wir sind aber auch ein gutaussehender Haufen!
Freitagnachmittage können ja bekanntlich lang werden. Besonders, wenn man wie ich heute eher später im Büro war. Den Endspurt zum Wochenende läutete ich mit einem leckeren Kaffee ein, um noch einmal durchzustarten, während sich das Gebäude langsam und unaufhaltsam leerte. Das Gute ist, dass es freitags um diese Zeit garantiert keine Schlange an unserer neuen Kaffeemaschine gibt.
So gestärkt war dann auch ruck-zuck sechs Uhr und ich auf dem Weg nach Hause. Dort chillte ich eine Weile auf meinem Sommersonnenbalkon und aß dabei meinen aktuellen Lieblingsnachtisch. Außerdem möchte ich euch von einem biologischen Experiment berichten, das ich überraschend in der oberen linken Ecke meines Kühlschranks wiedergefunden habe. Es handelt sich um einen Becher Buttermilch, der auch 7 Wochen nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch tipptopp geschmeckt hat. Danke, Mama, dass du mich in dieser Hinsicht zum Einfach-probieren-Mut erzogen hast.
Abends war ich noch zum Theater verabredet, genauer gesagt: zum ThOP, dem Göttinger Theater im OP. Es befindet sich tatsächlich in einem alten Universitäts-Operationssaal, in dem früher die Lehr-OPs vorgeführt wurden und in dem die Zuschauer hauptsächlich auf den steilen Rängen sitzen, auf denen einst die Studenten saßen, und auf die Operationsfläche hinuntersehen, die als Bühne dient. Das Ambiente ist dementsprechend außergewöhnlich. Das Stück, das wir uns heute ansahen, wird allerdings nicht oben im OP, sondern unten in der Notaufnahme aufgeführt. Auch schön.
Zu sehen gab es meinen sehr talentierten Kollegen, der in „Love Stories During the Armageddon of a Citrus Fruit“ von Daniel Hamilton eine der beiden Hauptrollen spielt. Das Stück fängt absurd-locker-lustig-witzig-spritzig an und wird dadurch, dass die Angst in die Orangen-Welt der beiden Protagonisten einzieht, bedrohlich und düster. Ich nehme mit, dass mein Kollege eine coole Socke ist, man niemals zu spät zu seinem eigenen Abenteuer kommen sollte und man nie zu viel Angst haben darf, um im Paradies zu bleiben.
Nach dem Curtain Call holten wir noch Pizza und wurden dann spontan zur Cocktailparty in der lauen Sommernacht eingeladen. Mit einem passend zum Stück erfundenen Tequila Dawn ließen wir den Tag ausklingen, auch wenn der Dawn glücklicher Weise noch ein paar Stunden entfernt lag.
Nicki
Was Du alles morgens schon vor der Arbeit machst – Hammer! :-o Wann kommst Du dann zur Arbeit? So um 12h? Das wäre bei mir so, wenn ich all diese Dinge noch vorher täte. ;-)
Auf jeden Fall war es wieder ein schönes 12 out 12!
Silke
Danke. Ich würde wohl erst um 12 an der Arbeit sein, wenn ich stattdessen noch Diskussionen über rosa vs. pinke T-Shirts führen und außer mir selbst noch zwei schlaftrunkene oder hyperaktive Kinder alltagsbereit machen müsste. Laufen, aufräumen und Kommodensauna ist dagegen mein nix!