Samstag, 12. März 2016
Manchmal ist es so, als ob das Leben einen seiner Tage herausgriffe und sagte: „Dir will ich alles schenken! Du sollst solch ein rosenroter Tag werden, der im Gedächtnis leuchtet, wenn alle anderen vergessen sind.“
Astrid Lindgren (Malin in „Ferien auf Saltkrokan“)
Gestern war für mich so ein rosenroter Tag, dem alles geschenkt wurde. Wie praktisch, dass es auch ein 12. war, so kann er mir noch heller im Gedächtnis leuchten.
Mein Tag in zwölf Bildern (und Geschichten)
1. Als erstes kommt Frühstück. Ist ja klar bei mir, ne? Dazu gab es wieder ein bisschen Schwedisch (gestern war übrigens Kronprinzessin Vikorias Namenstag, habe ich gelesen) und Vogelkino in den hohen Pappeln vor meinem Fenster. Letzteres war allerdings ungewöhnlich unspannend. So blieb mir wenigstens Zeit zum Spülen (ich erspare euch ein Foto).
2. Danach wurde ich kurz kreativ und schuf schwedische Kühlschrankpoesie an meiner Wohnzimmertür: Ich mag die blaue Freiheit im August, wenn Wasser und Himmel leuchtend sind. (Jag tycker om blå friheten i augusti när vatten och himmel är lysande.) Mal sehen, was meine Schwedisch-Lehrerin dazu sagt.
3. Meine Fastenzeit ist dieses Jahr auch Entrümpelungszeit. Die neulich ausgemisteten Jeans nahm ich mit zum Altkleidercontainer. Sehr erstaunlich, dass sich vier zerschlissene Jeans für den Heimwerkernotfall angesammelt hatten.
4.+5. Nach meinem gescheiterten Versuch vor eine paar Monaten war es gestern endlich soweit: Ich war zum vierstündigen Hula-Hoop-Workshop für Anfängerinnen. Hooping ist viel lustiger und anspruchsvoller als das lahme Reifenkreisen an der Hüfte aus der Kindheit: Arme, Hände, Beine, Füße, Hals, rechts, links, überm Kopf und sogar an den Ellenbogen – überall kann man den Reifen tanzen lassen. Na ja, also irgendwann. Ich begnüge mich vorerst mit der Erkenntnis, dass ich das seltene Talent besitze, beide Richtungen (also rechtsrum und linksrum) gleich gut spielen zu können und weiß, wie die Tricks theoretisch gehen, die ich jetzt weiterüben will.
6. Auf dem Weg in die Stadt habe ich den Frühling entdeckt.
7. Ein weiterer Langzeitwunsch wurde gestern wahr: eine rote Brille. Die und meine anderen neuen Brillen konnte ich nämlich endlich abholen. Hach!
8. Noch mehr Frühling, diesmal zum Mitnehmen, gab es im Blumenladen.
9. Ich war nämlich zum dänischen Wohnungseinweihungskaffeeklatsch eingeladen. Oh, was für eine Freude, als es dort zum versprochenen Kaffee auch wunderbare, leckere, fluffige, cremig-zarte Torte gab! Die Gespräche dazu waren dann aber mindestens genauso gut.
10. Meine Verzückung und meine neue Brille gibt es auf dem Metabild zu bewundern.
11. Im Anschluss nur mal schnell ein Buch abholen? Geht nicht, wenn man so wunderbare Freunde hat wie ich. Die Torte war nach dem Lachen am Nachmittag auch verdaut und hatte Platz gemacht für das leckere Abendessen, das meine Freundin nur mal so schnell für uns hingezaubert hat (Frage an das Fachpublikum: Kann man auch „hinbuchseln“ sagen, wenn das Ergebnis großartig war?).
12. Den Rest des Abends hielt ich mit dem fast noch brandneuen Herrn des Hauses Händchen. Ich darf trotzdem wiederkommen, sagt meine Freundin. Ich Glückskeks!