Adrenalin, Action, Abenteuer: 36 Stunden Buchmesse sind im Schnelldurchlauf an mir vorbei geflogen. Gute Tage voller wunderbarer Begegnungen, spannender Gespräche, neuer Projekte und brasilianischer Mittagessen in bester Gesellschaft sind vergangen. Ich habe diskutiert, geplant, verhandelt, genetzwerkt, gelacht und gefeiert. Was bleibt, ist ein seeliges, aber erschöpftes Lächeln und das Gefühl, dass der große Branchen-Aufbruch durch ist. Wir sind jetzt auf einem Weg gen Zukunft. Die Tatsache, dass wir uns bewegen müssen, scheint überall angekommen und es tut sich was. Die Schockstarre ist überwunden. Ich erlebte in Frankfurt eine realistische, abgeklärte, pragmatische Branche, die nach Wegen sucht, die neuen digitalen Möglichkeiten zu nutzen. Nicht mehr enthusiastisch oder besonders visionär, aber auch nicht hektisch, verknöchert oder verbittert. Dass das gute alte Buch nicht komplett aussterben wird, ist auf beiden Seiten des digitalen Grabens wieder mehr ins Bewusstsein gerückt und damit ist auch die Angst vor dem Neuem kleiner geworden. Wir wagen zu probieren, zu lernen, zu entwickeln. Wir stellen in Frage, verwerfen, schaffen neu und halten fest an Bewährtem, Zukunftsfähigem. Die eine heilsbringende Lösung ist nicht zu finden, doch scheint die Kluft zwischen der Print-Elite und der digitalen Avantgarde überbrückbarer geworden zu sein im letzten Jahr. Und das ist ein großer Schritt auf unserem Weg.