Eisern bloggen – meine Bilanz

Veröffentlicht in: Abenteuer Alltag | 1

Iron BuchbloggerVor gut einem Jahr fragte ich mich: „Blogge ich eisern?“  Um die Antwort darauf zu bekommen, bin ich den Iron Buchbloggern beigetreten. Die haben sich zum Ziel gesetzt, mindestens einmal in der Woche zu bloggen. Schafft man das nicht, muss man einen Euro zahlen.

Seit gestern sind die Iron Buchblogger in ihrer bisherigen Form Geschichte. Nachdem Überraschung Platz für Zuversicht und Dankbarkeit gemacht hat, ist es eine gute Gelegenheit, Charlotte und Leander ein fettes Danke zu sagen für ihr Engagement mit dieser Initiative (DANKE!!!) und um meine Blogger-Zwischenbilanz zu ziehen.

Was hat’s mir gebracht?

wand-309525_640Für mich waren die Iron Buchblogger eine bereichernde Erfahrung. Ich habe ein Jahr lang diszipliniert wöchentlich gebloggt (sogar aus dem fernsten Urlaub) und mich dadurch in Regelmäßigkeit geübt. Aus der lange gehegten, aber sehr vagen Idee der Wort-Schätze ist inzwischen eine Serie geworden, die mich zwar oft über die Woche rettete, aber doch so viel mehr ist als nur ein Notfall-Lückenfüller.

Nur einmal habe ich zahlen müssen, weil ich eine Sinn- und Zeitkrise hatte. Das war aber ein wirklich sehr gut investierter Euro – nicht nur, weil er auf der Buchmesse an Reporter ohne Grenzen gespendet wurde. Nach dieser einen beitragsfreien Woche haben mich sage und schreibe vier Menschen – von denen ich gar nicht wusste, dass sie meinen Blog überhaupt lesen – im „echten Leben“ angesprochen, ob mir denn nichts mehr einfiele, ob sie mir ein neues Wort für meinen Wort-Schatz sagen sollten und ob bei mir alles in Ordnung sei. Das hat mich umgehauen! Und sehr gefreut.

Meine eigenen Blog-Highlights

Mein internationalster Blogger-Tag
Mein internationalster Blogger-Tag

Ich blicke auf viele schöne Iron-Blogger-Monate zurück. Auf „Publizieren“ zu klicken, ist noch immer ein magischer Moment. Und diese Klicks bescherten mir sehr unterschiedlichen Highlights:

  • Es ist mir gelungen mit einem Blogpost die Welt zu verändern. Mein Beitrag über die Weihnachtsaktion „Päckchen der Freude“ in der letzten Woche hat mindestens fünf weitere Menschen motiviert, ein Weihnachtspäckchen für ein Kind in Osteuropa zu packen. Diese Geschenke werden die Welt der Kinder zumindest kurzfristig verändern. Das ist ein größerer Effekt als ich je zu träumen wagte.
  • Am Jahresende 2013 habe ich aus gegebenem Anlass und für meine Verhältnisse sehr persönlich über meine Einstellung zum Leben gebloggt. Zu diesem Post habe ich viele positive, sehr herzliche Rückmeldungen bekommen. Er hatte – wahrscheinlich wegen der Urlaubszeit – auch eine sehr international Zugriffsstatistik; und das in den ersten 12 Stunden. Ob ich mir diese Liste als neue Reiseziele setzen sollte?
  • Mein Beitrag zu Stärken von Geisteswissenschaftlerinnen ist auch ein halbes Jahr nach seiner Veröffentlichung noch mein monatliches Zugriffs-Highlight. Knapp zehn Jahre nach meinem Studium treibt mich das Thema noch immer um, weil es andere junge Geisteswissenschaftler auch noch umtreibt. Dazu in Kürze hoffentlich mehr.

Mein Blog ist gewachsen und ich mit ihm. Mein erster Gast-Wort-Schatz war definitv ein Highlight für mich. Und auch der Artikel über das außergewöhnliche Aquarium in Kaikoura war eine gewinnbringende Erfahrung. Ich habe inzwischen einen Stadtblog gegründet, der mir die Augen öffnet für die kleinen Details und die Schönheit des Alltags. Und genau darum geht es für mich beim Bloggen!

Ausblick

Neulich tauchte ein bestimmter Artikel in meiner Zugriffsstatistik auf, an den ich mich nicht mehr erinnern konnte. War ganz interessant zu lesen. So einen Momente liebe ich: wenn ich mich selbst überraschen kann. Diesen einen Überraschungsmoment verdanke ich der Iron-Buchblogger-Initiative; und mir selbst.

Bloggen bereichert mich. Immer wieder und immer mehr. Die Iron Blogger halfen mir, am Ball zu bleiben, Übung zu bekommen, mir selbst zu beweisen, dass ich eisern bloggen kann. Schreiben, um des Schreibens willen, Gedanken, Geschichten festhalten, teilen – das schaffe ich auch weiterhin ohne die Iron Blogger. Einen zweiten Literaturpreis bekomme ich dafür wohl nicht, aber das geht klar. Es reicht, wenn ich ab und zu mal eine Welt verändere. Und sei es nur meine eigene.