Binge-Reading, das: Der exzessive, unkontrollierbare Konsum von Schrift in jeglicher Form, der allein dem eigenen Vergnügen dient und mit einem Hunger nach guten Geschichten und Wissensdurst einhergeht. Binge-Reader können Schrift nicht ungelesen lassen und machen keinen Unterschied zwischen einem Krimi, dem gemeinen Blogbeitrag, Packungsbeilagen oder T-Shirt-Aufdrucken. Betroffene verbringen ganze Wochenenden scheinbar reglos auf dem Bett oder im eigens dafür angeschafften Lesesessel. Beim B~ wirken sie zwar hellwach, jedoch realitätsfern und reagieren auf Ansprache höchstens verzögert und tranceartig.
Da sich B~ über alle Altersgruppen und sozialen Schichten erstreckt, ist es nach wie vor ein weit verbreitetes Phänomen. Betroffene tauschen sich in eigenen Therapiegruppen (den sogenannten Lesezirkeln oder Literaturkreisen) aus und bringen ihre Gedanken im Internet (vorzugsweise in Blogs und auf Twitter) zum Ausdruck. Angehörige von B~-Betroffenen sollten versuchen Verständnis aufzubringen und sich fragen, ob ihnen B~ nicht doch lieber ist als viele der möglichen alternativen Freizeitbeschäftigungen.
Bildnachweis: „Lesen und Warten“ von DigitalArtBerlin (flickr). CC BY-ND 2.0
Ian Watson
I used to be a binge writer, but now I know when to st
sinahar
Schade aber auch.
Hiob Montag
Jep, das klingt vertraut… besonders verführerisch: die Wikipedia…
sinahar
Oh, exzessive Wikipedia-Lektüre: ein ganz schlimmer Fall von Binge-Reading. Ab in die Selbsthilfegruppe mit dir ;)